Ich darf sagen, vom Aufwand her, ist es eigentlich gar nicht so viel bis man am Ende den Führerschein Kat. D im Sack hat. Jetzt mal ganz stark auf die wenigsten Nenner runtergebrochen, darf man sagen: "Gehe auf das Strassenverkehrsamt, beantrage einen Lehrnfahrausweis, fülle das Formular aus, geh zu einem der vorgeschlagenen offiziellen Ärzte, mach die Theorieprüfung, nimm die 52 Fahrstunden und geh zur praktischen Prüfung", das wars schon.
Allerdings können diese drei, vier, einfachen Schritte auch zu Komplikationen führen, bei mir war es z.B. so, dass ich auf dem Formular des Strassenverkehrsamtes, Bluthochdruck und Diabetes angekreuzt habe. Beide Krankheiten sind in meinem Falle marginal, aber wegen diesen Kreuzchen, musste ich zu einem Stufe 3 Arzt gehen und von denen gibt es leider nicht mal so wahnsinnig viele, entsprechend musste ich fast zwei Monate auf einen Termin warten, die Ärztin eine wirklich wahnsinnig kalte und unfreundliche Person, hat mich gleich nochmals aufgeregt, schliesslich lebt sie von Kunden wie mir und ich ertrage es überhaupt nicht, wenn man mein schwer verdientes Geld nicht wertschätzt und wenigstens ein wenig freundlich zum Kunden ist.
Link - Verk. med. Untersuchung: --> Artikel in meinem Blog über die Verkehrs-medizinische Untersuchung Stufe 2, 3 & 4.
Nachdem die medizinische Geschichte erledigt war, brauchte ich nur sechs Wochen bis zur Prüfung, ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass eine so kurze Zeit nur möglich ist, wenn du in eine grosse Fahrschule gehst, denn eine kleine Fahrschule hat in der Regel gar nicht genügend freie Termine für die Fahrstunden resp. nicht genügend Fahrlehrer, auf die man die Stunden aufteilen kann, sodass es auch dir passt.
Wenn du in der Region Zürich lebst, dann kann ich dir die Fahrschule ▶transportschule.ch in Wetzikon nur wärmstens empfehlen, sie ist mir extrem entgegengekommen, zeigte sich flexibel und die Fahrlehrer sind alle festangestellt, dies zeigte sich vor allem in der Tatsache, dass die Fahrlehrer keine Motivation hatten mich erst noch par Stunden über das Minimum fahren zu lassen, da sie selbst gar nichts davon haben würden. Weiter sah ich es auch als eine grosse Bereicherung, dass sich nicht nur ein einziger Fahrlehrer um mich kümmerte, sondern gleich mit vier das Vergnügen hatte. Jeder Fahrlehrer hatte seine eigenen Dinge, die ihm wichtig wahren, worauf sie schauten und Feedback gaben, so wirst du maximal gut auf die Prüfung getrimmt. Weiter hatte ich nur positive Erfahrungen mit den Fahrlehrern, jeder Einzelne war unglaublich freundlich und extrem engagiert, ich höre da von Kollegen, dass es auch andere gibt die im Bus nur rumbrüllen aber dich in deiner Ausbildung nicht weiterbringen, ich hatte wirklich Glück mit der Fahrschule.
Funfact: Meine beiden Stifkinder und aktuell meine Ehefrau, welche im zarten Alter von ü40 ;-) nun noch die Kat. B (Auto) macht, waren oder sind alle ebenfalls bei der Transportschule Wetzikon in Ausbildung und ebenfalls begeistert.
Preis / Leitung stimmt und alle fanden die Fahrlehrer extrem freundlich und kompetent.
Damit keine Missverständnisse entstehen, ich bekomme nichts für die positive Bewertung der Transportschule Wetzikon.
Ich glaube, viele Fahrschüler kaufen sich einfach eine App und büffeln die Fragen bis sie Prüfungsreif sind, ich glaube, da spricht auch nichts dagegen ausser der Tatsache, dass beim Auswendiglernen die Materie nicht immer wirklich voll und ganz verstanden wird, aus diesem Grunde habe ich mir einen Theorie-Kurs gegönnt und würde jedem dringend empfehlen, einen solchen zu besuchen. In dem Moment, wo du verstanden hast, warum?, wieso?, weshalb?, etwas so ist wie es ist, kann die Frage auch anders formuliert werden und du wirst dennoch die richtige Antwort geben können, aber nicht nur für die Theorieprüfung, der Theorieuntericht halte ich auch für die Praxis sinnvoll, der Theoriekurs wird dir viel wichtiges Wissen mitgeben, welches du in der Fragenkatalog-App niemals lernen wirst können. Das Büffeln mit einer guten App ist dennoch sicherlich das Wichtigste um die Theorieprüfung bestehen zu können.
Über Erfolg oder Misserfolg, entscheidet aus meiner Sicht eigentlich nur, wie engagiert und selbsdizipliniert du lernst, du musst halt wirklich bis zum Erbrechen die Fragen lernen, da führt kein Weg daran vorbei und da kann dir auch keiner Helfen.
Da ich so oder so immer etwas Neues am Lernen bin, war die Theorieprüfung für mich etwas vom Einfachsten, okey, man Weiss halt nie so genau was denn da kommen wird und so hatte auch ich zwei Fragen, die mich kalt erwischt haben und mir eine Klatsche mitten ins Gesicht oder dem Ego verabreicht haben :-)
Was solls, wenn du mal dein Führerausweis in der Hand hast, dann fragt dich niemand mehr, wie viele Fehler du an der Theorieprüfung gehabt hast, du musst nur bestanden haben, auch die Fahrgäste werden sich nicht dafür interessieren, Buschauffeur ist keine Diplomarbeit und das ist auch gut so.
Zuerst musst du einmal ein Gefühl für die Dimensionen bekommen, ich meine 2.55 Meter breit zu sein und 12 Meter in der Länge zu haben, das stellt dich doch vor ganz neue Herausvorderungen, aber man gewöhnt sich erstaunlich schnell an die Grösse, mit der Zeit stösst die hintere Achse immer weniger am Trottoir auf :-) und man traut sich immer wie mehr auch mal ein wenig mehr Geschwindigkeit zu setzen. Ich bin halt eher so der Übervorsichtige, wenn der Fahrlehrer sagte, "hier ist alles gerade, du kannst ruhig ein wenig Gas geben", dann brauchte ich immer ein wenig Überwindung, in meinem Kopf war immer so die Vorstellung, "ich bin ein Bus, ich bin kein Rennauto" aber es ist nötig sich an den Verkehrsfluss anzupassen und so tastete ich mich langsam an die geeignete Geschwindigeit an.
Wenn du direkt vom B auf das D gehst, dann braucht es mindestens 52 Fahrstunden, man kann darüber streiten ob das zuviel oder zuwenig ist, ich fand es genau richtig, ich meine mit der Kat. D darfst du direkt nach der Prüfung ein 18 Meter langer Gelenkbus fahren oder ein Doppelstöcker, da sollte man schon ein minimales Ausmass an Erfahrung in Form von Fahrstunden haben müssen. In meinem Fall war es tatsächlich so, dass ich eigentlich so ziemlich einen Tag nach der Prüfung in einen Mercedes e-Gelenkbus mit 18 Meter Länge durch Basel Stadt gefahren bin.
Auf die Fahrstunden habe ich mich immer gefreut, ein besonderes Highlight war ein Tagesausflug, von Wetzikon ZH über Rapperswil SG nach Sissikon SZ auf die ▶Tellplatte (Hintergrundbild auf der Homeseite) und von dort sind wir in Beckenried Kanton Nidwalden auf die Fähre und über ein par Hügel zurück nach Wetzikon ZH, das war wirklich ein Erlebnis.
Im Gegensatz zum öv-Linienbus macht das Reisen schon mehr Spass, aber das Reisen hat viele Nachteile, z.B. ist ein Reisebuschauffeur nicht unbedingt Familientauglich, man weiss nie wann man Zuhause ist, man ist in fernen Ländern immer auf sich alleine gestellt und so wie ich meine, ist der Lohn auch nicht der Beste, aber dazu schreibe ich noch speziell ein Abschnitt.
Wie gesagt, es kostet eine Stange Geld, ich kann absolut nachvollziehen, warum es so schwer ist, Nachwuchs in diesem eigentlich schönen Beruf zu finden, denn von der Kategorie B zu D, das kann gut und gerne 16'000.- bis 18'000.- SFr kosten, ich hatte Glück, da ich so ein alter Dinosaurier bin und dazumal die Kat. D1 schon zur Autoprüfung geschenkt bekommen habe, musste ich keine CZV-Prüfung ablegen, ich musste lediglich 5 CZV-Modultage besuchen, so wurde meine Ausbildung um gut 3 Tausend günstiger, sodass ich es final mit 12'000.- Sfr hinbekommen habe.
Zumindest im öffentlichen Verkehr ist der Fachkräftemangel an Chauffeuren wirklich prekär, teilweise ist es so schlimm, dass es regelmässig zu Kursausfällen kommt, weil einfach nicht genügend Chauffeure gefunden werden. Die Branche trägt aus meiner Sicht aber viel zu wenig dazu bei, dass die Situation sich verbessern wird.
Die erste Hürde ist, dass ich mindestens 21 Jahre alt sein muss um die Ausbildung beginnen zu dürfen, aber sind wir ehrlich, wenn ich als Schweizer 21 Jahre alt bin, dann habe ich doch in der Regel bereits eine Ausbildung zu Ende gebracht (mind. eine Lehre), warum um alles in der Welt, sollte ich jetzt noch motiviert sein 15'000.- zu sparen um anschliessend unregelmässig Schicht zu arbeiten, eine hohe Verantwortung zu tragen mit dem Risiko, dass der Verkehrsmediziner dich alle 5 Jahre aus dem Beruf herauskatapultieren kann, wenn er lustig ist und das alles für vielleicht par hundert Franken mehr, wenn überhaupt, es gibt schliesslich genügend Berufe, wo man direkt nach der Ausbildung mehr verdient als ein Buschauffeur.
Dennoch, alternativ zu meinem Beruf als Teamleiter, könnte ich mir sehr gut vorstellen nur noch Bus zu fahren, es ist ein Beruf der Spass macht, gegenüber den Kunden und den anderen Verkehrsteilnehmern muss man sicherlich ein gutes Mindset verinnerlichen, aber zumindest im ÖV, könnte ich es mir sehr gut vorstellen.
Von der praktischen Prüfung hatte ich wirklich Angst, egal wie gut du vorbereitet bist, im Strassenverkehr kann immer etwas passieren, wo aufgrund einer falschen Reaktion es zum "leider Durchgefallen" kommt. In meinem Fall, hatte ich Glück und wie bereits erwähnt eine sehr gute Fahrschule, die mich auf alles vorbereitet hat, sodass ich beim ersten Mal direkt bestanden habe, ich möchte dabei erwähnen, dass ich es nicht als Schande empfinde, wenn jemand ein zweites Mal an die Prüfung gehen muss, das kommt in den besten Familien vor und sagt gar nichts aus, ob anschließend der Kandidat zu einem guten oder schlechten Chauffeur wird.
Die praktische Prüfung dauert ca. 120 Min, in meinem Fall musste ich zum Strassenverkehrsamt in Winterthur ZH, mein Experte ein etwas älterer Herr mit strengem Blick und so wirkte als ob er gar kein Spaß verstehen würde, ging sofort zur Sache, er bat mich umgehend im Bus Platz zu nehmen, fragte mich ein wenig small Talk mässig aus und schickte mich auf Strecke.
Da dieser Herr nur noch sehr selten Prüfungen abnimmt, hatte er zu meinem Leid keine Prüfungsstrecke ausgewählt, welche der Fahrschule bekannt ist und so fuhr ich nach ca. 5 Min in einem mir völlig ortsunkundigen Gebiet, über die engsten Landstrassen, Berg auf, Berg ab und durch die engsten Dörfer nur um anschliessend wieder zurück durch die Stadt Winterthur ins Strassi zu kommen. Solche Experten wie meiner, habe ich gerne, streng aber allseits klar in der Kommunikation und eher ruhig und sachlich. Okey ich glaube das haben wir Menschen so an sich, wenn man eine Prüfung besteht, ist der Experte immer topp und wenn man die Prüfung vermasselt, dann ist der Experte eben nicht so positiv zu bewerten :-)
Wenn man unter Spannung steht, können zwei Stunden eine sehr lange Zeit sein und so war es für mich eine absolute Erleichterung als der Experte mit den Worten, "Gratulation, das war gut, sie haben bestanden", beendet und mich erlöst hat. Der Experte konnte keine Kritik finden, natürlich machte mich das extrem Stolz, zumal mein Fahrlehrer noch sagte, dass dieser Experte dazumal auch ihn geprüft habe als er die Kat. D gemacht habe und er eigentlich als sehr streng gelte.
Ende gut, alles gut.
WEITERLESEN ▶
Mit fast 50 Jahren habe ich mich einer neuen Herausforderung gestellt und die Busprüfung Kategorie D bestanden. Ich bin sehr dankbar, dass ich in einer Firma arbeite, die mich dabei unterstützt hat, denn ehrlich gesagt, ich hätte mir die Investition für eine zusätzliche Kategorie selbst nicht gegönnt. In diesem Beitrag möchte ich dir mehr über die Kosten, Bedingungen und Voraussetzungen für die Busprüfung erzählen.
Ich habe mich ursprünglich aus einem Pflichtgefühl heraus für den Führerschein entschieden, denn als Leiter eines Teams von 30 Chauffeuren wollte ich die täglichen Herausforderungen und das Fachwissen meiner Mitarbeiter besser verstehen können. Ich wollte mit meinen Chauffeuren auf gleicher Ebene kommunizieren können, doch schon in den ersten Fahrstunden merkte ich, wie viel Spass und Freude es bereitet, ein so grosses und schweres Fahrzeug zu steuern und wie entspannend das auf mich wirkte.
Als ich nach drei Fahrstunden wieder in mein eigenes Auto stieg, fühlte ich mich als ob ich "Rocketman" währ 🚀 ✌️😉 obwohl mein Auto, ein 20 Jahre alter Alfa 159 mit 160 PS, alles andere als eine "Rakete" ist.
Wenn du bis hier gelesen hast, dann gehe ich schon mal davon aus, dass du dich wirklich für das Thema interessierst.
auf ▶bitterlin.info/bus werde ich fortlaufend immer ein wenig über das Busfahren berichten, beginnen werde ich mit der Ausbildung und Prüfung.
Sei also gespannt und lass dir ein wenig die Welt der grossen, fetten und schweren Busse erklären.
WEITERLESEN ▶
Hier möchte ich ein wenig spezifisch auf den ÖV, aber auch auf die Vor- und Nachteile gegenüber dem Reisebuschauffeur eingehen.
Was sind deine Perspektiven, im ÖV als Linienbuschauffeur ? Welcher Betrieb ist für dich am geeignetsten? Wenn du z.B. in Norddeutschland vorwiegend Überlandlinien fahrst, dann ist das nicht das Gleiche, als wenn du in Basel-Stadt in einem Betrieb arbeitest, welcher mehreren hundert Fahrdienstarbeitende hat und dabei täglich durch eine dichtbesiedelte Stadt fährst, wo Velos und Menschen beim überqueren der Strassen, nicht nach links oder rechts schauen wollen.
Beide sind Linienbus-Chauffeure, haben aber einen komplett anderen Arbeitsaltag. Der Eine hat seine Stammkunden, verkauft ihnen Billette und kennt sie wie seine Hosentasche, der Andere fährt im Minutentakt seine Haltestellen ab, hat nur wenig direkten Kontakt mit den Kunden, dafür aber ein anderes Level Stress.
Das Reisen mit einem Reisebus hat sicherlich viele Vorteile, z.B. kommen die Kunden fröhlich zum Besammlungspunkt, freuen sich auf eine erholsame Fahrt, wollen eine schöne stressfreie Zeit verbringen, das ist im ÖV sicherlich nicht der Fall, die ÖV-Kunden wollen zur Arbeit und am Feierabend zurück nach Hause, dabei ärgern sie sich, wenn der Bus 2 Minuten zu spät kommt, um Himmelswillen wenn sie jetzt dabei befürchten müssen, dass sie ihren Anschluss verpassen könnten, dann haben sie alles andere als gute Laune, entsprechend geben sie es dir ungefiltert zu spüren. Beim Reisen siehst du jeden Tag kostenlos all die schönen Dinge, welche die Kunden kostenpflichtig sehen wollen, aber es gibt auch eine andere Seite, eine davon ist sicherlich, dass du nur im ÖV jeden Tag fast auf die Minute genau weisst wann du Feierabend hast und zu deiner Familie nach Hause kommst, du kannst dich darauf verlassen, dass auch in einer Coronakrise du weiterhin Arbeit hast und Ende Monat pünktlich dein Lohn erhältst.
Im ÖV ist es so, wenn du deinen Bus im Depot abgestellt hast, dann übernimmt ein anderer deine Arbeit, du musst dich keine Sekunde mehr um die Probleme des Nächsten kümmern, auch hier sieht es beim Reisebuschauffeur ganz anders aus, wenn da ein Kunde ein Problem hat, dann musst du es lösen oder du musst dir Gedanken machen, wie plane ich den Nächsten Tag? Was steht an? Ein konkretes Beispiel, mein Bus zeigt eine technische Störung, z.B. das Getriebe meldet eine gelbe Fehlermeldung, als Linienbuschauffeur melde ich dies einfach kurz der Leitstelle, die Werkstatt bringt zur nächsten Endhaltestelle einen Ersatzbus, Problem gelöst, als Reisebuschauffeur sieht die Sache aber schon ganz anders aus, ich muss mir Gedanken machen, ob ich mit der gelben Warnung guten Gewissens die nächsten Tage weiterfahren kann, oder ob ich den Betrieb anrufen soll und in einem fremden Land, in eine Werkstadt gehen muss, was mache ich allerdings dann mit den Kunden?
Im ÖV hast du in der Regel einen Gesamtarbeitsvertrag oder ein staatliches Lohngesetz, die Löhne sind, wenn auch nicht sehr gut, immerhin fair. Fahrblandruck ist ein weiteres Thema, was für den Reisebuschauffeur im Gegensatz kein Problem ist, im ÖV geht es immer um die Minute, weiter gibt es viele ÖV-Unternehmen wo du immer noch mit der Kasse resp. Bargeld, Billetts verkaufen musst, das ist auch eine Sache, welche nicht jedem Chauffeur liegt und Stress ausüben kann. Ständige Türstörungen sind ebenfalls an der Tagesordnung, der Reisebuschauffeur benötigt pro Tag vielleicht 3 bis 4 Mal die Türen, aber im ÖV benötigst du die Türen vielleicht 100 Mal und wenn sie dann nicht 100% funktionieren, dann kann einem das schon auf den S... gehen.
Eines der wichtigsten Eigenschaften, welche du als ÖV-Chauffeur mitbringen musst ist, dass du speziell mit den unangenehmen Kunden umgehen musst können, du musst "schlucken" können, denn im ÖV wirst du jeden Tag auch mit schlechten Menschen konfrontiert, welche sich zum Ziel gesetzt haben an dir ihre schlechte Laune auszulassen und du kannst dabei alles richtig machen, diese Menschen finden etwas, woran du jetzt gerade in diesem Moment die Schuld trägst, und du musst das jetzt zu hören bekommen. Das alles braucht Disziplin und emotionale Zurückhaltung, schliesslich willst du am Feierabend nicht noch den ganzen Abend über diese Situationen nachdenken müssen. Wenn du besonders zart besaitet bist, dann ist der ÖV-Chauffeur sicher nichts für dich. Du musst dich durchsetzen können und dennoch immer diplomatisch freundlich bleiben können, du musst aber auch entscheiden können, wann ist der Moment, um die Polizei zu rufen oder die Leitstelle zu informieren, dass du mit einem Kunden ein nicht zu bewältigendes Problem hast.
Die Schichtarbeit kann auch so einiges von dir abverlangen und merke, wenn du in einem geregeltem Dreischichtmodel gearbeitet hast und du gut damit zurechtgekommen bist, dann heisst das noch lange nicht, dass du auch in einem ÖV-Schichtmodell zurechtkommen wirst, denn die Arbeitszeiten sind jeden Tag minutengenau anders, heute musst du um 05:23 Uhr anfangen und morgen um 04:44 Uhr, es gibt keinerlei Rhythmus und verschlafen ist im ÖV eine Todsünde, denn wenn du nicht pünktlich aus dem Depot gefahren bist, dann stehen die Fahrgäste wartend an der Haltestelle, aber es kommt kein Bus, das geht im ÖV nicht.
Ein weiterer Pluspunkt im ÖV ist die vielfältige Chance karriere zu machen und weiterzukommen, ich sage nicht, dass man im Reisegeschäft nicht auch weiterkommen könnte, ich kenne mich dort aber ehrlicherweise nicht so aus und deshalb beschränke ich mich hier auf den ÖV. In einem größeren oder städtischen Unternehmen, mit Straßenbahn, kann man sich auch fast immer polyvalent ausbilden, das heißt man kann zum Bus auch noch ein Tramführerschein machen, weiter kann man aber auch in einem kleineren Unternehmen sich zum Disponent resp. Fahrdienstleiter hocharbeiten, Teamleiter, Kontrolleur, Coach, sind ebenfalls Varianten. Transportunternehmen, welche eine Fahrschule betreiben, sind eventuell gewillt, dir eine Ausbildung zum Fahrlehrer zu finanzieren, weiter kann man sich in einer Hochschule für den ÖV-Manager einsetzen, so kenne ich doch einige Chauffeure, die es bis zum Betriebsleiter geschafft haben. Fakt ist, wer gerne beruflich weiterkommen möchte und an einer Karriere interessiert ist, der ist im ÖV nicht an der falschen Adresse.
Im ÖV bist du allerdings in vielen Fällen einfach nur eine Nummer, ich habe in meinem Leben in vielen kleinen KMU's gearbeitet und bin mir sicher, im Reiseverkehr weiss ein Geschäftsinhaber ganz genau was er an einem guten Mitarbeiter hat, im ÖV kann ich als Gruppenleiter einem wirklich guten Mitarbeiter nur geben, was im GAV vereinbart ist, ich kann nicht wie in einer eigenen Firma einem wirklich guten Mitarbeiter in der Absicht, ihn bei mir zu halten (binden) einen besonders attraktiver Lohn geben, ich muss den sehr guten Mitarbeiter befördern, nur so kann ich ihm mehr Lohn gewähren, aber dann habe ich den guten Chauffeur nicht mehr auf der Strasse, sondern in der Leitstelle oder als Coach oder sonst was. Wenn ich also gerne Chauffeur bin und meine Arbeit besonders gut und engagiert ausübe, dann kann ich nur durch einen Wechsel des Arbeitgebers zu mehr Lohn kommen und das bedaure ich sehr.
Mein Statement, dass du eine Nummer bist, bezieht sich allerdings konkret auf den GAV, welcher die Vorgesetzten zwingt, alle gleichzubehandeln, das betrifft den Lohn, die Ferieneingabe oder andere administrative Bedingungen, zumindest was den Menschen betrifft, arbeite ich in einem Betrieb, welcher mit ca. 100 Chauffeuren noch klein genug ist um jeden mit Namen zu kennen, ich würde sogar einen Schritt weitergehen und behaupten, dass ich von jedem und jeder auch priv. viel weiss und wir sehr kollegiales als auch familiäres Verhältnis im Betrieb haben, dies ist mir auch sehr wichtig und trägt erheblich zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz bei.
Eine Weitere Sache die klar für den ÖV spricht, das Unternehmen kümmert sich um deine Weiterbildungen und CZV-Kurse, hier im Video zum Beispiel ein CZV-Schleuderkurs für Busse
Noch eine weitere Sache, die aus meiner Sicht für den ÖV spricht, ist die Tatsache, dass ich zumindest in der Schweiz keinen einzigen Arbeitgeber kenne, der sich nicht an alle Arbeitsgesetze haltet. Wenn ich jetzt bei meiner Frau schaue, was sich Arbeitgeber alles erlauben, mit der Geweisheit, dass es Hilfsarbeiter wie Sand am Meer auf dem Markt gibt, dann kann es einem schlecht werden. Aus dieser Perspektive kann man sagen, der Buschauffeur ist eine sichere Tätigkeit, der Lohn kommt auf den Tag genau pünktlich, jede Minute Überzeit wird registriert und zurückgegeben, es findet keine Willkür statt, gekündigt wird nur, wenn es eine arbeitsrechtliche Grundlage gibt und der Mitarbeiter eine Chance zur Besserung erhalten hat. Mit anderen Worten, es ist eine konservativ sichere Arbeit mit hohem Rechtsschutz und fast immer fairen Arbeitgebern, die dich als mangelnde Fachkraft zu schätzen wissen. Solltest du mit deinem Arbeitsverhältnis unzufrieden sein, so wird dein Vorgesetzter dich ernst nehmen und dir zuhören. Auch wird er motiviert sein eine Verbesserung deiner Situation zu bewirken, sollte dies nicht möglich sein, so wird er dir eine sachliche Erklärung geben, warum deine Situation nicht zu ändern möglich sei.
Ich glaube, du wirst erkennen können, dass ich hier nicht nur das Blaue vom Himmel erzähle, sondern die negativen Punkte in alle Richtungen angesprochen habe. Und dennoch kannst du auch erkennen, dass ich den Beruf des Buschauffeurs als einen attraktiven und schönen empfinde. Alles auf dieser Wellt hat seine Sonnen- und Schattenseiten, auch der Beruf des Chauffeurs, egal ob ÖV oder Reisen. Eine Arbeit ist eben keine Wohlfühloase, sondern Broterwerb mit Leistungsdruck.
Etwas Positives habe ich noch gar nicht erwähnt, ich glaube der Beruf des Chauffeurs kann auch eine gute Chance sein für jemanden, der nicht in der Schweiz geboren ist und keine Lehre vorweisen kann oder sein Beruf im Heimatland hier keine Anerkennung findet. Wenn du dich in einer solchen Situation befindest, dann kannst du die Unternehmen anschreiben und dich erkundigen, ob sie Quereinsteiger nehmen, ob sie die Ausbildung finanziell fördern und wie eine solche Finanzierung aussehen könnte.
Es gibt in diesem Punkt große Unterschiede, die einen Firmen bezahlen bei Eignung vollumfänglich die ganze Ausbildung, andere die Hälfte und geben dir nach einer abgesprochenen Zeit im Betrieb die zweite Hälfte, wieder andere geben nur wenig daran. Wer, wie, was, wo, das musst du selber herausfinden und aktiv den Betrieb deines Willens anschreiben oder gleich den Telefonhörer in die Hand nehmen und anrufen.
WEITERLESEN ▶
Bild 1: Neuer Midi Bus von Hess der VBZ
Nach 10 Jahren als Teamleiter bei der Autobus AG Liestal freue ich mich nun, eine neue Aufgabe bei den Verkehrsbetrieben Zürich aufzunehmen. Ab dem 1. September 2025 werden mir dort 50 Fahrdienstmitarbeitende anvertraut. Ich werde dort die Funktion eines "Team Coach Bus" antreten und freue mich bereits wahnsinnig, zu dem Team der VBZ-Zürilinie dazuzugehören. Die VBZ ist ein gigantisch grosser und professioneller Betrieb, der nichts dem Zufall überlässt. So musste ich die längste Rekrutierungsphase meines Lebens durchstehen und freue mich, dass sie von Erfolg gekrönt ist. Wenn man sich etwas verdienen muss, dann steigt es im Wert. Somit freue ich mich umso mehr, dass es geklappt hat.
Nun, noch ein wenig Hintergrundwissen zum Bild 1:
Die VBZ haben mit ihren neuen batterieelektrisch angetriebenen Quartierbussen einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger urbaner Mobilität gemacht. Diese Busse werden auf verschiedenen Quartierlinien – etwa den Linien 35, 38, 39, 73 und teilweise auch 40 – eingesetzt und ersetzen sukzessive die bisherigen Dieselmodelle. Die neuen Fahrzeuge werden von der Carrosserie HESS AG in der Schweiz gebaut und fügen sich nahtlos in das Bestreben ein, Emissionen zu reduzieren und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern.
Ein zentraler Aspekt des neuen Konzepts ist die moderne Ladeinfrastruktur. In der Garage Hardau, die eigens für diesen Zweck ausgebaut wurde, sind 45 Ladestationen von Siemens installiert – davon 30 mit einer Leistung von 100 kW und 15 mit 150 kW. Diese Anlagen ermöglichen es, die Batterien der Busse während der kurzen Betriebspausen zügig mit Strom aus vollständig erneuerbaren Energiequellen aufzuladen. Dank dieser effizienten Technologie ist der Alltagseinsatz der Busse optimal gesichert, sodass auch eine anspruchsvolle Tageslaufleistung problemlos abgedeckt werden kann.
Darüber hinaus führen der Einsatz und die Umstellung auf batterieelektrische Antriebe zu erheblichen Einsparungen beim Dieselverbrauch und reduzieren die CO₂-Emissionen deutlich – pro Bus können so jährlich beispielsweise rund 400 Tonnen CO₂ eingespart werden. Dies ist ein bedeutender Beitrag zur Umsetzung der Umweltziele der Stadt Zürich und ein klares Zeichen in Richtung einer emissionsarmen, modernen Mobilität.
Diese Initiative der VBZ geht über den reinen technischen Fortschritt hinaus. Sie senkt nicht nur den Lärmpegel im städtischen Raum, sondern erhöht auch den Komfort für Fahrgäste und Fahrer. Mit der kompletten Umstellung der Flotte auf elektrische Antriebe soll langfristig der Betrieb von Dieselbussen beendet werden – ein ambitioniertes Ziel, das auch anderen Städten als Vorbild dienen kann.
Bild 1: Historischer Saurer Bus der AAGL
Wo Freude ist, da ist natürlich auch ein grosser Teil Wehmut. Die AAGL war immer ein fairer Arbeitgeber und bescherte mir 10 wundervolle Jahre in einem tollen Team. So familiär wie es bei der AAGL war, wird es bei der VBZ sicherlich nicht mehr sein, es dürfte schwierig werden, 2800 Namen zu merken ;-) aber ich bin mir sicher, auch bei der VBZ werde ich im Space meines Depots auf ein wundervolles Team stossen, das mich herzlich aufnehmen wird. Mein Arbeitsweg wird sich von heute auf morgen um krasse 90 km verkürzen. Ja man muss kein Geheimnis daraus machen, die urbane Region Zürich kann auch ein wenig bessere Anstellungsbedingungen anbieten. Loyalität und Firmentreue in Ehren, aber manchmal muss man auch seiner Komfortzone entfliehen, geistig beweglich bleiben und etwas Neues in Angriff nehmen. Wichtig ist: Ich kann gar nichts Schlechtes über die Autobus AG sagen, als kleines ÖV-Transport-Unternehmen meistert sie seit 1905 ihre Aufgabe erstaunlich gut.
Der Saurer Bus der Autobus AG Liestal ist ein echtes Stück Verkehrsgeschichte – ein nostalgischer Blick zurück auf eine Zeit, in der robustes Design und technischer Pioniergeist zentrale Elemente des öffentlichen Verkehrs waren. Das Fahrzeug besticht durch eine charakteristische Gelb-Schwarz-Farbgebung und das markante Saurer-Logo an der Front, das sofort ins Auge fällt. Solche Busse wurden einst geschätzt, weil sie nicht nur zuverlässig, sondern auch technisch innovativ waren und den Ansprüchen des damaligen städtischen Verkehrs gerecht wurden.
Die Autobus AG Liestal selbst blickt auf eine lange Tradition zurück und bewegt seit 1905 die Menschen im mittleren Baselbiet – damals wie heute ein verlässlicher Partner im öffentlichen Verkehr.
Bild 3: Ein Blick ins Innere
Vielleicht noch ein kleiner Funfact: Ich habe viele Jahre in Arbon gelebt, Saurer war einst der wirtschaftliche Motor von Arbon. Das kann man bis Heute dort bewundern z.B. gibt es dort das Saurer Museum, auch kann man das Familiengrab der Famlilie Saurer auf dem örtliche Friedhof besuchen.
Die Geschichte der Firma Saurer in Arbon ist eine faszinierende Reise durch die industrielle Entwicklung der Schweiz. Ursprünglich wurde das Unternehmen 1853 von Franz Saurer als Eisengießerei für Haushaltswaren in St. Gallen gegründet. Bereits in den frühen Jahren zeigte sich der Innovationsgeist des Unternehmens – so erfolgte etwa der Umzug nach Arbon, wo man sich ab 1869 zunehmend auf die Herstellung von Stickmaschinen konzentrierte. Diese frühen Produktlinien bildeten den Grundstein für die spätere Diversifizierung in weitere Industriezweige.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich Saurer unter der Führung von Adolph Saurer und seinem familiären Umfeld zu einem der bedeutendsten Maschinen- und Nutzfahrzeughersteller der Schweiz. Ein entscheidender Wendepunkt war das Bestreben, in den Nutzfahrzeugbereich vorzustoßen. Bereits Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts begann Saurer mit der Konstruktion von Prototypen – etwa dem Bau des 2 1⁄2-Tonnen-Kettenwagens und dem Versuch, Motoren für Automobile zu entwickeln. Insbesondere der Erfolg auf internationalen Ausstellungen half, das Vertrauen in die Marke zu festigen und ebnete den Weg für die Produktion von Lastwagen, Bussen, Trolleybussen und sogar militärischen Fahrzeugen. Diese Phase markiert die Blütezeit, in der Saurer nicht nur durch technische Innovationen, sondern auch durch seine Fähigkeit, den sich wandelnden Anforderungen des Verkehrssektors gerecht zu werden, glänzte.
Die Nutzung von Arbon als Fertigungsstandort verlieh dem Unternehmen eine besondere Identität. Die traditionsreiche Region ermöglichte es Saurer, sich als zuverlässiger Akteur im Nutzfahrzeugbau zu etablieren – mit einem stetig wachsenden Mitarbeiterstamm und einem breiten Produktspektrum, das von Textilmaschinen bis hin zu fortschrittlichen Antriebssystemen reichte. Auch wenn das ursprüngliche Unternehmen in der Form der Adolph Saurer AG 1982 aufgelöst wurde, lebt das Erbe in Form der Saurer Intelligent Technology AG weiter, die sich heute – auch in einem internationalen Kontext – mit neuen Technologien und innovativen Lösungen präsentiert.
Diese Entwicklungslinie zeigt, wie Saurer stets den Wandel der Zeit mitgemacht und sogar mitgestaltet hat. Von den Anfängen als traditionelle Eisengießerei über die Pionierarbeit im Pneumatik- und Verbrennungsmotorenbau bis hin zur modernen Ausrichtung im Bereich intelligenter Antriebstechnik spiegelt die Geschichte in Arbon den ungebrochenen Innovationsgeist wider. Das Saurer Museum in Arbon dokumentiert diese bewegte Vergangenheit eindrucksvoll und hält zugleich lebendige Erinnerungen an die Ära, in der Saurer die Straßen Europas prägte.
Kommen wir zu einem ungemütlicherem Thema: Die verkehrsmedizinische Untersuchung Stufe 2, 3 oder sogar 4.
Meine gewagte Behauptung:
Es ist gut, dass es verk. med. Untersuchungen gibt, aber würden die Stufe 2 & 3 Ärzte genau nach Empfehlung der Vereinigung der Verkehrsmediziner entscheiden, dann würde morgen jeder zweite Bus stehen bleiben, weil es keine "fahrtauglichen" Chauffeure mehr geben würde. Ja, die Untersuchung trägt zur Sicherheit im Strassenverkehr bei aber vor allem dient sie der Pharmaindustrie , den Stufe 2 & 3 Ärzten und treibt die Krankenkassen in die Höhe.
Ich arbeitete über 20 Jahre als Präparator und viele Jahre als Chef-Präparator im Institut für Rechtsmedizin Basel, St. Gallen und Zürich. Die Verkehrsmedizin (Stufe 4) gehört zur Rechtsmedizin, allerdings arbeitete ich in der Autopsie, da wo unter anderem die tödlichen Verkehrsopfer untersucht werden.
Bild 1: Ich im Sektionssaal, ca. 1998.
Zum Verständnis: Ich als Präparator bin kein Arzt, ich stellte keine Diagnosen, meine Aufgabe war das Handwerkliche während der Obduktion, aber ich stand 20 Jahre dabei und hörte und sah jede Diagnose.
Wenn du etwas mehr über den Beruf des Präparators erfahren möchtest, dann empfehle ich dir den Link zum Verband der schweizerischen Anatomie und Pathologie-Präparatoren.
Ich kann also sagen, ich habe viel zu viele verkehrstote Menschen gesehen, schon deshalb habe ich einen starken inneren Antrieb dafür zu sorgen, dass das in Zukunft besser wird, aber die Realität ist: Nur einen schwindend kleinen Teil davon sind wegen eines med. Leidens des Lenkers geschehen, gefühlt sind es keine 2% +/-.
Ich bin vollkommen bei dir, wenn wir sagen: „Wenn z. B. ein Buschauffeur eines Schulbusses wegen eines Herzinfarktes das Fahrzeug nicht mehr kontrollieren kann und deshalb 100 Kinder zu Schaden kommen, dann will das niemand". Wir müssen also alles tun, um so etwas zu verhindern. So viel ist schon mal klar, nur, dass wir jetzt jeden, der einen zu hohen Blutdruck hat, unter Generalverdacht stellen, das geht auch nicht.
Bild 2: Standardbesteck Autopsie
Zum Glück hatte ich in den 20 Jahren IRM keinen einzigen Busunfall. Zu meiner Zeit ereignete sich ein schwerwiegender Busunfall in der Westschweiz, welcher auch medienpräsent war. Die Westschweiz gehörte aber nicht zu unserem Einzugsgebiet. Als Referenz nehme ich aus diesem Grunde alle nicht gewerbsmässigen PW-Lenker, denn diese müssen in der Regel keinerlei med. Untersuchungen über sich ergehen lassen. Sie können also etwas darüber aussagen, wie hoch die Unfallzahlen wären, wenn wir bei den Berufschauffeuren auf med. Untersuchungen verzichten würden (was ich nicht anstrebe), also Unfälle aufgrund med. Erkrankungen des Lenkers.
Der Verkehrsunfallstatistik Kant. Zürich können wir entnehmen, dass Unfälle aufgrund med. Krankheiten des Lenkers nicht mal als eigene Kategorie erwähnt werden (so wenig sind es), wir bekommen nur einen Hinweis unter der kleinen Kategorie, "Zustand der Person", aber unter "Zustand der Person" fallen auch alle „Fahren in angetrunkenem Zustand" oder „Fahren unter Drogen" oder „Übermüdung". Der ganz grosse Löwenanteil, also das eigentlich ganz grosse Problem, fällt unter die Kategorie: „Verhalten der Person" und das kann keine med. Untersuchung verhindern.
Bei Verhalten der Person, wird wiederum ein Löwenanteil unter, "Ablenkung durch Handy" oder "zu hohe Geschwindigkeit" gehen. Ersteres im ÖV sicherlich nicht so das Thema, aber unter den Reisecar- und LKW-Chauffeuren sehr wohl. Auch dagegen kann keine med. Untersuchung Abhilfe verschaffen, das könnte leider nur die Polizei, aber verständlicherweise setzt die Polizei lieber auf die elektronische Überwachung durch Geschwindigkeitskontrollen (Blitzer), das bringt mehr Geld, mit wenig personellem Aufwand in die Staatskassen. Da ich selbst trotz 60'000 Km pro Jahr, dennoch in den letzten 30 Jahren so gut wie fast nie geblitzt worden bin (ich halte mich an das Tempolimit), stört mich das auch nicht im Geringsten. Ich nerve mich mehr, dass die Handyfummler nur selten erwischt werden.
Bild 3: Minimal invasives Besteck.
Bleiben wir doch für einen Moment beim plötzlichen Herzinfarkt. Unter den vielen, vielen Verkehrstoten-Fahrzeuglenkern mag ich mich in 20 Jahren nur an fünf bis sechs erinnern, welche massgeblich kausal deswegen einen Unfall gemacht haben (ich rede natürlich nun von einem tödlichen Unfall). Zwei davon hatten ein Sportlerherz (hypertrophes Herz). Gerade die würden vom Verkehrsmediziner Stufe 2 oder 3 gar nicht erkannt werden, denn Sportler haben nur selten einen auffälligen Blutdruck. Genauso kann es auch mit den anderen drei oder vier sein, denn ein plötzlicher Herzinfarkt muss sich nicht immer zwangsläufig vorher ankündigen. Ich kann mich noch sehr gut an einen Fall eines Patienten erinnern, welcher bei einem Arzt ein Belastungs-EKG gemacht hat. Das EKG zeigte keinerlei Auffälligkeiten. 20 Minuten später fiel der Patient auf der Strasse (zu Fuss) zusammen und verstarb an einem Herzinfarkt. Es gibt also nie eine Garantie, Menschen die vollkommen gesund erscheinen, können plötzlich kollabieren und Menschen welche alle möglichen Krankheiten haben werden 100. Besonders interessant ist, je höher die Ärztedichte, je geringer die Lebenserwartung und umgekehrt.
Bild 4: Ich im Sektionssaal ca. 2014.
Kommen wir nun zu metabolischen Krankheiten wie z. B. Diabetes Typ II, wahrscheinlich die Volkskrankheit schlechthin. Der Patient merkt es meistens selbst überhaupt nicht, in vielen Fällen stirbt er irgendwann an Altersschwäche und hat nie etwas davon mitbekommen, dass er labortechnisch eine Prädiabetes hatte. Die dunkelziffer an unerkannten Typ II Prädiabetes in der CH-Bevölkerung beträgt laut KI-Copilot 10 bis 15 Prozent. Selbstverständlich ist der Prädiabetiker ein gewisses Risiko im Verkehr, man kann das nicht schönreden, wenn nun aber von den 110'000 aktiven Kat. C, C1, D und D1 Chauffeuren in der Schweiz nur 10 Prozent Diabetes Medikamente nehmen müssen, obwohl sie gar nichts davon spüren und mit grosser Wahrscheinlichkeit bis zu ihrer Rente nie ein Fahrtechnisches Defizid haben werden, dann kannst du selbst ausrechnen wie stark die Krankenkassen belastet werden und da reden wir ja nur mal von Prädiabetes, da haben wir noch nichts anderes angesprochen.
Was macht jetzt der Verkehrsmediziner Stufe 2 oder 3 mit dem Patienten, welcher einen etwas hohen Blutzuckerwert hat, oder mit dem Patienten mit dem etwas erhöhten Blutdruck? Klar, er zwingt ihn, sich auch gegen seinen Willen behandeln zu lassen. Selbstverständlich wird sein Hausarzt oder Kardiologe ihn mit pharmazeutischen Medikamenten vollpumpen. Der Berufskraftfahrer hat verständlicherweise Angst, seinen Job zu verlieren und wird sich der staatlichen Autorität beugen und seinen Körper mit Medis misshandeln lassen.
Dass der letzte Satz ein wenig übertrieben ist, ist mir schon klar ;-) .
Ich stelle also fest: Es gibt eine Vielzahl an Risiken und Krankheiten, welche die Stufe 2 & 3 Aerzte in einer Stunde Untersuchungszeit nicht feststellen können und es gibt eine Vielzahl von Krankheiten, welche sogenannte Laborkrankheiten sind und nicht zwingend jemals zu einer Fahruntüchtigkeit führen müssen, welche mit Zwang behandelt werden müssen. Damit führt man zehntausende Menschen in der Schweiz in die Fänge der Pharmaindustrie, was die Krankenkassen erheblich in die Höhe treibt.
Der Grenzwert für Bluthochdruck wurde in der Vergangenheit schon einige Male angepasst. Je nach Studie (von der Pharmaindustrie finanziert) wird der Grenzwert immer wie mehr nach unten verschoben. Warum? Weil man dann mehr und mehr Medikamente verkaufen kann, darum wird die Masse der medikamentenpflichtigen Menschen somit grösser und grösser. Da sprechen wir weltweit über ein Milliardenbusiness. www.navigator-medizin.de.
Einige Bluthochdruckmedikamente stehen sogar im Verdacht, krebserregend zu sein.
Noch schlimmer empfinde ich, dass man es nicht richtig ansprechen darf. Wie bei Corona, geht es schliesslich um die Sicherheit, um die Gesundheit und um das Risiko. Erschwerend kommt hinzu, dass es stark davon abhängt, wie viel gesunder Menschenverstand der Stufe-2-Arzt hat.
Zwei Ärzte, drei Meinungen, du kennst den Spruch.
Ebenfalls verrückt: Da gibt es Chauffeure, die fahren seit 30 Jahren, haben noch nie einen Unfall gemacht, nicht mal einen Spiegel abgefahren und werden aus medizinischer Sicht plötzlich zum Risiko und andere Chauffeure, hatten in drei Jahren schon etliche Vorfälle (Sturz im Bus, Kollision in Baustelle, Geschwindigkeitsbusse usw.), sind also wirklich ein Risiko auf der Strasse aber gesund, du magst es erahnen, werden nie eine Bedrohung durch das Strassenverkehrsamt erleben müssen. ;-)
Traurig, aber wahr.
Wenn du dich also entscheidest, Buschauffeur zu werden, dann gibst du damit ein wenig dein Selbstbestimmungsrechts an deinem Körper an den Staat ab. Im besten Fall gewinnst du aber dadurch ein paar Lebensjahre, im allerbesten Fall gewinnst sogar Lebensqualität.
Von supermodern elektrisch, zu historisch innovativ. Hier nun meine Eindrücke aus dem FBW-Museum in Wetzikon.
Für alle, die sich ein wenig für Nutzfahrzeuge interessieren: Das FBW-Museum bietet klein, aber fein ein schönes Ausflugsziel.
Ein kleines "Achtung" vorweg: Du musst dich über die Öffnungszeiten informieren sonst stehst du vor verschlossenen Türen.
FBW:
Die Franz Brozincevic & Cie. (FBW) war ein bedeutender Hersteller von Lastwagen, Autobussen und Trolleybussen in der Schweiz. Das Unternehmen wurde 1916 in Wetzikon gegründet und war bekannt für seine innovativen technischen Entwicklungen, wie das halbautomatische Planetengetriebe, das den Fahrkomfort erheblich verbesserte.
FBW-Museum in Wetzikon
Heute gibt es in Wetzikon das FBW-Museum, das die Geschichte und die Fahrzeuge von FBW feiert. Dort kannst du Originalfahrzeuge ab dem Jahr 1917 sehen, darunter auch Postautos und andere Nutzfahrzeuge. Das Museum bietet zudem Einblicke in die Technik, wie Motoren und Getriebe, sowie eine umfangreiche Sammlung von Konstruktionsplänen und Fotos.
Bild 1:
- Giraffe - Das ist ein faszinierendes Stück Geschichte! Der Bus auf dem Bild ist ein FBW-Hochlenkerbus, Modell B71UH, Baujahr 1959. Dieses Modell wurde speziell für den städtischen Einsatz entwickelt und war ein Prototyp für eine Serie von insgesamt 12 Fahrzeugen. Der Hochlenker hatte eine erhöhte Fahrerkabine, die dem Chauffeur eine bessere Übersicht bot, weshalb er im Volksmund auch „Giraffe“ genannt wurde.
Technisch war der Bus mit einem FBW EDU-A 6-Zylinder Unterflur-Dieselmotor ausgestattet, der eine Leistung von 200 PS hatte. Das halbautomatische Planetengetriebe sorgte für einen sanften Fahrkomfort. Mit einer Kapazität von 116 Fahrgästen (28 Sitz- und 88 Stehplätze) war er ideal für den öffentlichen Nahverkehr
Interessanterweise wurde die Serienproduktion 1962 eingestellt, da andere Modelle wie Gelenkbusse bevorzugt wurden. Dennoch bleibt der Hochlenker ein ikonisches Fahrzeug, das heute im FBW-Museum in Wetzikon bewundert werden kann.
Bild 2:
Das Modell auf dem Bild ist ein historischer FBW-Bus, der von den Verkehrsbetrieben Zürcher Oberland betrieben wurde. Es handelt sich um ein Fahrzeug, das im FBW-Museum in Wetzikon ausgestellt ist. Dieser Bus wurde im regionalen öffentlichen Verkehr eingesetzt.
FBW-Busse waren bekannt für ihre robuste Bauweise und innovative Technik. Viele Modelle, wie dieser, waren mit einem halbautomatischen Planetengetriebe ausgestattet, das den Fahrkomfort erheblich verbesserte. Die Busse wurden oft für ihre Zuverlässigkeit und Langlebigkeit geschätzt, was sie zu einem wichtigen Bestandteil des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz machte.
Bild 3:
Okey, für Behinderte und alte Menschen sind die alten Busse sicherlich ein Albtraum, aber für alle anderen sind die breiten, weichen Ledersessel doch ein Traum. Zumindest mir gehen diese harten Holzsessel oder die modernen Teppichsessel ziemlich auf den Nerv. Überhaupt, stehe ich auf alte Fahrzeuge und würde mir ganz generell wünschen, wenn die Zeit ein paar Jahre zurückgehen könnte.
Bild 4:
- Vorfeldbus - Der FBW Flughafenbus, ist ein historisches Modell, das speziell für den Einsatz am Flughafen Zürich entwickelt wurde. Es handelt sich um den FBW 6646, ein Vorfeldbus, der 1978 gebaut wurde.
Dieser Bus war ein Prototyp für eine Serie von Flughafenbussen, die von der Firma Hess in Zusammenarbeit mit FBW entwickelt wurden. Ursprünglich war er mit einem Ford V8-Benzinmotor ausgestattet, der später durch einen Mercedes-Benz OM 6-Zylinder-Dieselmotor ersetzt wurde. Der Bus hatte eine Länge von 14 Metern und konnte Passagiere direkt zu den Flugzeugen auf dem Vorfeld transportieren.
Nach 25 Jahren im Einsatz und fast 300.000 gefahrenen Kilometern wurde dieser Bus dem FBW-Museum in Wetzikon übergeben, wo er heute als Teil der Sammlung bewundert werden kann.
So viel vorweg: Es fährt sich sehr gut.
Natürlich schreibe ich euch aus einer stark subjektiven Sicht. Ich denke, Zahlen, Daten und Fakten findet ihr im Internet wie Sand am Meer, eine einfache Chat-GPT-Anfrage gibt ebenfalls alle Informationen in Sekunden zurück, aber im Internet eine differenzierte persönliche Meinung zu finden, wird immer schwieriger. Entweder findet man Kommentare von Hatern oder Kommentare von Idealisten, der Algorithmus präsentiert dir zusätzlich nur das, was du gerne hören (sehen) willst und das wird dich nicht weiterbringen.
Ich für meinen Teil versuche einfach mal pragmatisch an die Sache ranzugehen und ein wenig zu berichten: Wie erlebe ich einen Dienst im E-Bus? Was ist mir besonders aufgefallen? Positives? Störendes? Wo merkt man keinen Unterschied? . . . Und zwar alles klar aus der Sicht des Chauffeurs, ich betrachte heute keine Kundensicht und auch keine betriebswirtschaftliche Sicht, sie interessiert mich zumindest in diesem einen Bericht überhaupt nicht. So könnt ihr meine Meinung ein wenig besser einordnen.
Auch besonders gut war die Tatsache, dass ich am Morgen einen eCitaro gefahren bin (Elektrobus Bild 1) und am Nachmittag im zweiten Dienstteil einen Verbrenner-Gelenkbus (Dieselbus Bild 2). So konnte ich die Unterschiede gut erkennen. Klar, noch besser wäre es sicherlich gewesen, wenn am Nachmittag ebenfalls ein 12 Meter Bus der gleichen Marke als direkter Vergleich möglich gewesen wäre, aber am Sonntag war die Konstellation jetzt halt so.
Nun ja, das Offensichtlichste beginnt ja schon mal vor der Fahrt: Du musst dich natürlich um den Ladestecker kümmern und ihn abhängen, aber diesen Punkt können wir vernachlässigen, denn auch bei einem Dieselbus musst du einen Rundgang machen und dein Fahrzeug vor der Abfahrt prüfen, das geht also sozusagen in einem einzigen Schritt.
Etwas, was mir bereits nach wenigen Metern Fahrt immer wieder markant auffällt, ist die Tatsache, dass ein eCitaro einfach wesentlich sanfter fährt. Der Elektroantrieb verzeiht es dir viel mehr, wenn du einen sogenannten "Disco-Fuss" hast. Das Gaspedal bestraft dich nicht, wenn du mal stark Gas gibst oder zu schnell vom Gaspedal weggehst. Die Beschleunigung ist im Wesentlichen immer sehr sanft und smooth.
Ebenfalls immer wieder angenehm ist der sogenannte Gleitmodus. Ein Dieselbus wird niemals so angenehm auf der Strasse rollen können wie ein Elektrobus. Der Gleitmodus kommt, wenn du ohne zu bremsen vom Gas gehst. Zumindest ich empfinde das typische Pfeifgeräusch im Glidemode immer ein wenig nervig. Es handelt sich um ein gleichmässiges Summen, besonders wenn man das Fenster ein wenig offen hat, ist es gut hörbar.
Nicht unbedingt störend, aber ein wenig unangenehmer wird es in den Kurven und im Kreisverkehr. Durch das, dass die eCitaros von Mercedes einige Akkus auf dem Dach verbaut haben, ist auch der Schwerpunkt markant nach oben verschoben. Das spürt man in der Kurvenlage: Das Fahrzeug neigt sich viel mehr als bei einem normalen Verbrenner. Wenn man also fahrgasttauglich fahren will (und das wollen wir alle), dann muss man zwangsläufig immer ein wenig langsamer in die Kurven oder Kreisel einfahren.
Ebenfalls eine tolle Sache finde ich die Tatsache, dass der Retarder resp. Rekuperationshebel ebenfalls schön gleichmässig runterbremst. Die Dieselbusse besitzen naturgemäss ein Getriebe und das kann gerade in tieferen Geschwindigkeiten die Fahrgäste durchschütteln, wenn du den Retarder im falschen Moment betätigst.
Auf die Idee, diesen Artikel zu schreiben, bin ich am Nachmittag gekommen, als ich die ersten 5 Meter mit dem MAN-Diesel-Gelenkbus aus der Halle gefahren bin. Das noch kalte Getriebe, wollte sich unbedingt im Schritttempo bemerkbar machen und stösst dich im Hauruck vorran.
Ebenfalls immer wieder etwas nervig ist die Start-Stopp-Funktion von MAN. Klar, sie trägt bei den Dieselbussen dazu bei, dass du Kraftstoff sparst, und schaltet das Triebwerk immer im Stand aus. Es versteht sich von selbst, dass der Motor immer genau dann abschaltet, wenn er nicht soll, z. B. genau dann, wenn ein PW-Lenker dir per Handzeichen den Vortritt gibt und du flink in den Kreisverkehr rollen willst. Genau dann kommt nichts, weil zuerst wieder der Motor gestartet werden muss. Das sind alles Probleme, die kennt der Elektroantrieb nicht.
Ich glaube, du merkst: Ich bin mehrheitlich eher positiv und pro Elektro eingestellt. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Elektrobusse aus der Sicht des Berufschauffeurs doch einige Vorteile besitzen. Im zivilen Privatleben bin ich noch weit von der Elektromobilität entfernt, aber das kann sich in den nächsten 10 Jahren noch gut ändern.
Die RhB in Landquard ist in meinen Augen immer einen Beitrag wert. Auch wenn sie mit ihren Eisenrädern ja nicht unbedingt in einen Busblog passen, so sind sie doch immer noch ÖV und bieten so einige Highlights.
Ja die bekannteste Linie, der Glacier Express wird hier mit keinem Wort erwähnt, aber darüber berichten auch schon so einige andere im Netz. Aus diesem Grunde dachte ich mir, ich verwöhne euch mal mit ein par Bildern von anderen Highlights aus dem Hause RhB. :-)
Oben (Bild 1) z.B. Der Triebwagen 3514 der Rhätischen Bahn (RhB) welcher ein Teil der Allegra-Triebzüge ist. Diese dreiteiligen Zweispannungstriebzüge fahren seit 2010 auf dem Netz der Rhätischen Bahn und bieten sowohl Pendler als auch Touristen hohen Komfort.
Der Triebwagen 3514 ist besonders interessant, weil er im Rahmen einer Revision eine spezielle Lackierung erhalten hat. Anstatt der gewohnten roten Farbe wurde eine Anlehnung an die früheren Privatbahnen Chur-Arosa-Bahn und Bernina-Bahn gewählt. Dieser Zug wird daher auch als "Ahnenzug" bezeichnet.
Hier (Bild 2) siehst du den Lokschuppen (Roundhouse). Das Gebäude ermöglicht es, Züge effizient zu bewegen und zu warten. Da drin verstecken sich so einige Schätze der RhB.
Der Triebwagen 415 (Bild 3) der Rhätischen Bahn (RhB) gehört zur Baureihe Ge 6/6 I, die auch als "Rhätisches Krokodil" bekannt ist. Diese Elektrolokomotiven wurden zwischen 1921 und 1929 von den Firmen SLM, BBC und MFO gebaut. Sie wurden entwickelt, um schwere Züge auf den steilen Strecken der Rhätischen Bahn zu befördern. Die Ge 6/6 I-Lokomotiven haben eine Achsformel von C'C', eine Dienstmasse von 66 Tonnen und eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h. Sie sind 13,3 Meter lang und haben eine Stundenleistung von 840 kW (1140 PS). Die Lokomotive 415 ist eines der wenigen verbliebenen Exemplare und wird heute als Museumsfahrzeug genutzt.
(Bild 4) Triebwagen 107. Er ist ein historischer Zug, der oft als Museumsfahrzeug genutzt wird. Der Triebwagen 107 wurde ursprünglich für den Personenverkehr auf den steilen Strecken der Rhätischen Bahn entwickelt und ist heute ein beliebtes Exponat für Eisenbahnenthusiasten und Touristen. Natürlich musste ich mich selbst mit diesem einmaligen Exponat verewigen :-)
Nun, du kannst zur E-Mobilität stehen, wie du willst, aber die futuristischen E-Busse von Schaffhausen sind wirklich mega cool. Ich gebe es ja zu, so wirklich traue ich der E-Mobilität noch lange nicht, zumindest im privaten Bereich gibt es in meiner Lebenssituation keine Chance, auf ein Elektroauto umzusteigen, aber im ÖV, darf ich sagen, sehe ich keinerlei Hinderungsgrund.
Schaffhausen hat in der E-Mobilität gewisse Pionierarbeit geleistet, wobei ich da von moderner E-Mobilität rede, so wie wir sie heute kennen, denn z. B. Trolleybusse waren ja schon vor Jahrzehnten z. B. in Basel-Stadt elektrisch unterwegs. Die Erfahrungen scheinen zumindest in Schaffhausen äußerst positiv zu sein.
Schaffhausen hat optimale Voraussetzungen, ihr Liniennetz ist quasi eine 8, alle Linien kommen wieder an den Bahnhof zurück, ein Ort, wo man zentral wieder eine Schnellladung tätigen kann.
Ich persönlich fahre die E-Busse ebenfalls äußerst gerne. Etwas, was mir Sorgen bereitet, ist der Elektrosmog. Der Chauffeur ist täglich 8 Stunden im Bus. Angeblich gibt es bereits Studien, die zu dem Ergebnis gekommen sind, dass es zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung kommen kann...
... Doch Chat-GPT resp. Copilot konnte mich beruhigen :-)
Ja, es gibt Studien, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung in Elektrofahrzeugen beschäftigen. Eine umfassende Studie des EU-finanzierten Projekts "EM-SAFETY" hat gezeigt, dass die Magnetfeldexposition in Elektrofahrzeugen im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren vernachlässigbar ist. Die Feldstärke in Elektrofahrzeugen beträgt weniger als 20% der von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP) empfohlenen Grenzwerte1.
Solltest du eine Studie mit anderem Ergebnis kennen, dann freue ich mich auf eine Mail von dir, ich darf sagen, dass ich der EU sowieso kein Wort glaube, man denke nur mal an die gesicherte Wirkung der Corona Impfungen, aber das ist ein anderes Thema.
Spannend finde ich auch die Pantografen, welche die Busse in verhältnismässig kurzer Zeit laden können. Der Pantograf geht in der richtigen Position vollautomatisch hoch. Deshalb sehe ich im ÖV auch die zukünftigen Vorteile der E-Mobilität, denn der Staat hat das Geld und kann die Infrastruktur ohne Probleme anschaffen.
Private einfache Personen wie ich können sich in vielen Fällen ein E-Auto schlicht nicht leisten oder haben in einem Mehrfamilienhaus nicht die Möglichkeit zu laden, auch können Menschen wie ich nicht von einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach profitieren und somit günstigen Strom für den Eigenbedarf produzieren.
Ich will aber auch nicht ins Jammern kommen, denn ich liebe meinen Verbrenner und habe auch noch nicht im Geringsten das Bedürfnis, auf E umzusteigen. In beruflicher Sicht stehe ich aber voll und ganz hinter dem E-ÖV, es spricht ja auch nichts dagegen.
Als Letztes noch ein öffentliches YT-Video, welches ich auf der Homepage der VB/SH gefunden habe und welches eigentlich eindrücklich zeigt, wie stolz auch das ganze Team der VB/SH hinter dem Projekt steht.
ich kann nur sagen, "bravo VBSH".
Ich habe die Feststellung gemacht, dass viele Buschauffeure auch eine Privatpiloten-Lizenz besitzen, es liegt nahe, dass sich viele Technik- und Busfans auch für das Fliegen interessieren.
Aus diesem Grund präsentiere ich euch ein Video aus vergangenen Jahren. Es ist einer meiner bestdokumentierten Flüge, ungeschnitten und in der POV-Perspektive.
Das Warm-up geht ein wenig lange, ich gehe generell nie in die Luft, solange das Triebwerk nicht die vorgeschriebene Betriebstemperatur erreicht hat. Wenn dir das in dieser Sequenz zu lange geht dann spule nach vorne, bis es in die Luft geht ca. bei Minute 7:00.
Das Routing geht von Hohenems (LOIH) ausgehend über Bregenz (A) -> Überquerung Bodensee -> danach quer ab Pfänder (A) über (D) Richtung Salzburg.
Das Flugzeug ist eine Robin DR-400 Diesel (Jet A-1) mit automatik Verstellpropeller.
Wenn dich die Aviatik nicht interessiert, dann gibt es genügend weitere Beiträge unten, die explizit nur mit dem Busfahren zu tun haben.
Zur besinnlichen Weihnachtszeit will ich meine Besucher ein wenig zum Nachdenken anregen.
In der Schweiz geniessen wir ein weltweit bewundernswertes ÖV-System,
ja man kann sagen, jedes auch nur erdenkliche Bergdorf ist angenehm vom öffentlichen Verkehr erschlossen.
Die Züge, Busse und Trams kommen im Minutentakt und die Fahrgäste schauen verwöhnt auf die Uhr, wenn der Bus drei Minuten zu spät kommt.
Ich bekomme immer wieder zu hören, dass der ÖV in der CH auch so teuer sei und man dann auch Qualität erwarten dürfe.
Leider verstehen es viele Menschen nicht, dass wir uns glücklich schätzen können, dass wir ein so perfekt funktionierendes System haben und das zu einem sehr attraktiven Preis.
Ich will euch mal einen kleinen Einblick geben, wie das in einem anderen Land aussehen kann.
Die Bilder sind zwar schon wenige Jahre alt, aber die Realität sieht in SRB immer noch genau gleich aus.
Okay, in Basel-Land könnte ich doch einige Haltestellen aufzählen, die in einem noch erbärmlicheren Zustand sind als die Haltestelle auf dem (Bild 1.) und dass der Bus (Bild 2.) keinen Mercedes-Stern mehr hat, damit kann man auch leben, dass die Fahrzielanzeige nur ein Karton hinter der Scheibe ist, auch das ist nicht unbedingt tragisch, aber dass der Bus hier einfach kommt, wann er kommt, dass die Preise für eine einfache Fahrt fast genauso teuer sind wie in der CH und dass du hier gar keine Möglichkeit hast, ein Abo zu kaufen, weil es gar keine Subventionen für den ÖV gibt, das könnte schon mal ein erster Hinweis zum Nachdenken sein.
Die Linien verbinden eigentlich in der Hauptsache nur die umliegenden Dörfer, innerhalb der Stadt sind die meisten Menschen entweder zu Fuss, mit dem Velo, oder mit dem Taxi unterwegs. Der ÖV ist dermassen unattraktiv, dass niemand innerhalb der Stadt auch nur im Traum auf die Idee kommt, mit dem Bus zur Arbeit zu fahren.
Die Fahrt selbst hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wenn der Chauffeur eine Zigarette rauchen will, dann raucht er eine Zigarette, okay er macht zum Wohle der Fahrgäste die Scheibe auf.
Wenn die Leitstelle etwas vom Chauffeur wissen will, dann ruft sie ihn auf dem Handy an. Selbstverständlich nimmt der Chauffeur auch während des Fahrens das Telefon ab. Die Landstrassen sind eng und holperig, dennoch schafft es der Chauffeur, mit einer Hand am Telefon, mit der anderen am Lenkrad ein anderes Fahrzeug zu überholen.
Jetzt gehen wir einmal davon aus, dass der schweizer Fahrgast zum Chauffeur geht und sich lauthals über das Verhalten des Chauffeurs beschwert, dann passiert Folgendes: Der Chauffeur haltet im absoluten Niemandsland den Bus an, öffnet die Türe 1 und sagt, "steig aus" :-)
Zum Glück wusste ich schon im Voraus von den nicht gewöhnlichen Methoden der serbischen Chauffeure und darf sagen, dass Letzteres mir selbst niemals passiert ist, aber ich weiss von Menschen, denen es tatsächlich so ergangen ist.
Ich glaube, bei uns ist alles so perfekt, weil es so perfekt sein muss.
Wir leben in der CH in einem Land mit erheblichem Leistungsdruck. Unpünktlich zur Arbeit zu kommen wird bei uns nicht toleriert, wir träumen auch den Traum, dass wenn wir zur Umwelt Sorge tragen, dass wir dann für andere Länder ein Vorbild wären, ja dass andere Länder nachziehen und nur noch Busse mit Abgasnorm Euro 6 fahren,
aber es bleibt ein Traum. Unsere Bemühungen werden von anderen Ländern nicht mal zur Kenntnis genommen.
Die Schweiz hat eine der höchsten Suizidraten der Welt. Mit 13 Suiziden pro 100'000 Einwohner im Jahr, sollte klar sein, dass wir in dieser Leistungsgesellschaft nicht wirklich glücklich sind und dass unser Wohlstand einen extrem hohen Preis hat.
Mir ist es lieber, der ÖV und der Wohlstand wäre nicht so hoch, dafür aber glücklichere freie Menschen, ohne Hamsterrad, mit mehr Lebensqualität, weniger Migration, weniger Steuern und erträglicheren Krankenkassenprämien.
Das wäre mein Traum, aber auch das wird nur ein Traum bleiben, deshalb gehen wir eben dort nach Serbien, in das neue "Land of the free" und steigen aus dem Hamsterrad aus.
Meine Tochter Vanessa durfte am Zukunftstag 2024 mit ihrem Papi mit zur Arbeit, mit 11 Jahren ist sie aber eigentlich noch zu klein um sich Gedanken um ihre berufliche Zukunft zu machen, entsprechend langweilte sie sich und machte Videos von ihrem Papi :-)
Das Video ist nicht in bester Qualität, aber hallo, die kleine Vanessa musste ja schliesslich Regie, schnitt und Vertonung selber machen, so gesehen ist es ja gleich wieder eine Glanzleistung.
Ebenfalls neu, habe ich für euch einen Bremsweg-Rechner programmiert, schau rein.
Hier der Link: Bremsweg-Rechner. Alternativ kannst du auch auf das Bild klicken.
Ebenfalls neu, habe ich für euch einen Pendlerstrecken-Rechner programmiert. Ich glaube, dazu braucht es nicht so viele Erklärungen, schau einfach rein.
Hier der Link: Pendlerstrecken-Rechner. Alternativ kannst du auch auf das Bild klicken.
Dieses Jahr verbrachten wir unsere Sommerferien in Kroatien, genau genommen in Marina, ganz in der Nähe von Split. Am Wochenende mussten wir unsere Freunde an die Busstation in Trogir bringen, sie reisten mit dem Bus zurück nach Serbien, dabei hatte ich die Gelegenheit auch mal Kroatien als Busland zu inspizieren ;-)
Das Verwöhnte schweizer Auge, konnte sofort feststellen, dass hier nicht ganz so viel Geld vorhanden war, die Infrastruktur wirkte in die Jahre gekommen, die Busse auch nicht mehr die neuesten Modelle und alles ein wenig Staubig, aber so richtig stören tut das niemand, im Gegenteil, ich hatte das Gefühl die Reisenden sind viel zufriedener, ich konnte dort keine Kunden mit strengem Blick auf die Uhr wahrnehmen, auch konnte ich niemand sehen, für den es ein Thema sei, dass die Busse eher etwas staubig daherkommen, ich glaube da könnten sich noch einigie schweizer Fahrgäste ein Stück abschneiden, denn die Preise pro KM sind nicht wesentlich günstiger in Kroatien und schon gar nicht im Verhältnis zum Einkommen. Ebenfalls viel mir auf, dass in Kroatien doch einige Haltestellen beladen mit Fahrgäste im Rückwertsgang bedient werden müssen, was in der Schweiz überhaupt nicht üblich ist.
Mit Ausnahme des Airport-Bus sah ich fast ausschliesslich IVECO Busse, Iveco muss ich zugeben, ist eine Marke die ich zumindest im Busbereich so gut wie gar nicht kenne, denn in der Schweiz sehe ich Iveco auch so gut wie nie. Der Airport-Bus mit hohem Fahrgastaufkommen und vielen Touris muss schon fast ein Gelenkbus sein und somit denke ich, ist der Citario sicher eine gute Wahl.
Die Haltestelle in Marina war dagegen eher unspektakulär, das könnte auch eine X-beliebige Haltestelle in D sein.
Ebenfalls auffällig sind in meinen Augen die Bezeichnungen ULAZ für Eingang und IZLAZ für Ausgang, so wie es scheint, führt in Kroatien kein Weg am Chauffeur vorbei, ganz generell wirken die Chauffeure auf mich noch mit einem gewissen Berufsstolz und authoritär, sie sind noch der Chef im Bus, so wie es das Verkehrsgesetz will
Schon par mal bin ich zwischen unseren Bussen durchspaziert und dachte mir dabei, "das ist doch schon eine spezielle Perspektive", aus diesem Grund habe ich für euch ein Video gemacht und auf Instagram hochgeladen.
Wie lange so ein Gelenkbus eigentlich ist, das merkt man erst, wenn man die ganze Länge ablaufen muss, sicherlich, hier im Video sind es natürlich zwei hintereinander, aber es ist für mich immer wieder ein Rätsel wie diese grossen Dinger auf der Strasse Platz finden und dabei eigentlich sehr wenig Unfälle passieren.
Weisst du wie lange so ein Gelenkbus sein darf? In den meisten Länder ist die max. zulässige Länge auf 18.75 Meter begrenzt, aus diesem Grund sind auch die meisten Gelenkbusse um die 18 Meter lang.
Als Berufschauffeur darfst du natürlich überhaupt keinen Alkohol trinken, zumindest nicht während deiner Arbeitszeit und auch sechs Stunden vor deinem Arbeitsantritt. Für dich gilt natürlich 0.00 % Promille, aber das ist dir ja schon in deinem Theorieunterricht klargemacht worden, ich erzähle dir also sicher nichts Neues.
Solltest du aber mal aus anderen Gründen gerne wissen wollen, wie hoch deine Blutalkoholkonzentration ist, nachdem du gerade an der Hochzeit deines Freundes zwei Bier getrunken hast, dann kannst du mit meinem neu programmierten Blutalkoholrechner eine grobe Schätzung berechnen. Auch dann, wenn du mit deinem privaten Fahrzeug unterwegs bist, solltest du auf den Alkohol prinzipiell verzichten. Zu viele unschuldige Menschen sind in der Vergangenheit ums Leben gekommen. (i) Um zum Rechner zu kommen kannst du alternativ auch auf das Bild klicken.
Auch dieses Wochenende war ich wieder für die Bahn unterwegs.
...Diesmal allerdings zur Ausnahme mal mit einem "Standardbus" 12 Meter.
Am Sonntagmorgen auf einer Bahnstrecke welche alternativ auch mit regulären Buslinien abgefahren werden kann, da erwarten wir nicht so viele Fahrgäste, aber für mich, als Chauffeur, um so besser, es war schon fast eine entspannende Fahrt bei schönstem Wetter.
Bahnersatz ist immer wieder eine schöne Abwechslung, wobei ich sagen muss, dass es für mich das erste Mal war, dass ich einen solchen Ersatzverkehr fahen durfte.
Es vertseht sich von selbst, dass die Fahrgäste nicht unbedingt meine Freude uneingeschrängt teilen konnten, so bedeutet Bahnersatz für die Bahnkunden natürlich immer Umstände, sie musten in diesem Fall zwei mal umsteigen, sind meist etwas orientierungslos und selbstverständlich immer leicht gereitzt.
Obschon genügend Kundenlenker, sowohl von uns als auch vom Bahnbetrieb serviceorientiert bereitstehen, wird dich dennoch jeder Kunde der einsteigen will sicherheitshalber nochmals fragen, "ob das nun der richtige Bus sei?" und das ist auch gut so, es ist immer eine Gelenheit mit den Kunden in Kontakt zu kommen und unterscheidet dich von einem LKW Chauffeur, welcher den ganzen Tag alleine in seiner Kabine sitzt.
Da man vom Zug sehr viele Fahrgäste "schlucken" muss, kommen nur Gelenkbusse zum Einsatz, auf dem Bild 1 ein MAN Euro 6 der ich im ersten Diensteil gefahren bin und im Bild 2 ein Mercedes Euro 5 den ich im zweiten Diensteil gefahren bin.
Das Wichtigste beim Bahnersatz ist, dass man die Züge abwarten muss, das kann den Dienst natürlich etwas langweillig machen, aber ein Raucher wie ich, findet immer eine Variante um die Zeit totzuschlagen.
Was mir sehr gut gefällt, ist die Tatsache, dass man beim Bahnersatz wirklich ein wenig Strecke fahren kann, anders als im normalen Linienverkehr hält man nicht an jeder Wald- und Wiesen-Haltestelle an, sondern fährt direkt von Bahnhof zu Bahnhof.
Irgendwann hilft dann aber alles nichts und du musst wieder los, ich weiss nicht wie es anderen Chauffeuren ergeht, aber mich macht es dann eben schon ein wenig ehrfürchtig wenn ich im Innenspiegel die volle Kabine erblicke und mir Gedanken mache wie viel Verantwortung dass man in diesem Beruf tragen muss.
Ich fahre nicht nur selber Bus, nein meine Familie reist auch immer wieder mal per Bus, ...gut ich gebe es zu, "das machen wir nicht immer ganz freiwillig", wir haben doch einige Familienmitglieder, die ein wenig Flugangst haben und deshalb ist der Reisebus die ideale kostengünstige Alternative.
Mit dem Car zu reisen hat doch auch einige Vorteile, z.B. ist alles viel entspannter, kein nerviges Check-in, keine Angst der Koffer könnte zu schwer sein, keine nervigen Sicherheitskontrollen, kostenlos WLAN, immer wieder kleine Pausen wo du dir die Füße vertreten kannst.
Corona hat den serbischen Reisecar-Markt aufgefrischt, so fährt seit Corona Lasta Reisen nicht mehr Zürich an, wir haben den Bus von Lasta geliebt, weil er eine Raucherkabine hatte, aber man kann es ja auch mal par Stunden ohne aushalten :-) , dafür ist der Doppelstöcker von Zoran von meiner Lieblingsmarke Setra, ich liebe diese Busse vielleicht auch deshalb, weil ich ja auf einem Setra das Busfahren gelernt habe, so zu sagen meine erste grosse Liebe.
Der Reisebushof in Zürich war schon vorher immer eine Katastrophe (schmutzig, hässlich mit Container und völlig chaotische Parksituation), neu wird er nun total renoviert und umgestaltet, so werden nun alle Busbuchten mit dem Kasselersonderbord ausgestattet und trägt somit auch zur Verbesserung der Behinderten bei, wobei ich hier sagen muss, dass dies bei den Reisecars gar nicht viel bringt, denn die Car's haben alle steile Treppen, okey die Doppelstöcker vielleicht im unteren Bereich nicht aber auf jeden Fall scheint es irgendwann ein wirklich schöner Bushof zu werden.
Abschließend kann ich sagen, wer eine Reise mit dem Bus macht, lernt immer neue Menschen kennen, denn ich habe das Gefühl, im Bus redet man viel mehr miteinander als im Flugzeug, man steigt immer wieder zusammen aus, vertritt sich die Beine, man trinkt Kaffee zusammen, raucht, lacht und ist entspannt.
Das Bild stammt zwar noch aus dem Dezember 2022 und zeigt eine fantastische Abendstimmung, ich finde das Bild für den ersten Blogbeitrag perfekt, was meinst du?
In diesem Bereich werde ich aber nicht nur Bilder und Videos über das Thema Bus bereitstellen, natürlich werde ich hier auch immer neu Erlebtes und Artikel veröffentlichen, welche für Busboy's und natürlich auch Busbabe's interessant sind.